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Dresden gegen Leipzig

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Beide Ost-Metropolen rücken in die Top 5 der zukunftsträchtigsten Städte auf. Wo ihre Stärken und Schwächen liegen.

Die Zukunft kann kommen: Dresden hat es im Wettbewerb der 30 größten Städte Deutschlands erstmals unter die Top fünf geschafft. Das ergab eine Studie des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts und der Privatbank Berenberg. Noch besser im Osten ist nur Leipzig. Doch wo genau liegen die Stärken und Schwächen der beiden Konkurrenten? Eine Analyse.

Wettbewerb 1: Welche Stadt wächst schneller?
Dresden hat in den letzten fünf Jahren mehr als 27 000 Einwohner dazugewonnen. Auch die Zukunft sehe nicht schlecht aus, sagen die Forscher. So soll die Gruppe der jungen Menschen an der Elbe so stark wachsen wie sonst nur in einer anderen deutschen Stadt – Leipzig. Die Nachbarn haben bereits ein stärkeres Bevölkerungswachstum hingelegt. Über 58 000 Einwohner sind in den letzten fünf Jahren hinzugekommen. Und laut Prognose wird Leipzig für Dresden uneinholbar weiterwachsen. Gewinner: Leipzig

Wettbewerb 2: Wo werden die meisten Kinder geboren?
Dresden und Leipzig liefern sich jedes Jahr aufs Neue einen Kampf um den Titel „Geburtenhauptstadt Deutschlands“. Lange Zeit war in den Kreißsälen an der Elbe mehr los. Seit zwei Jahren liegt allerdings Leipzig an der Fruchtbarkeitsspitze. Knapp 6 900 Geburten sind dort im vergangenen Jahr gezählt worden. Für ihre Studie haben sich die Forscher jedoch angeschaut, wie viele Kinder die Frauen bis zu einem gewissen Alter bekommen haben. Das Ergebnis: In Dresden hat jede Frau im Schnitt 1,54 Kinder zur Welt gebracht. Das schafft keine andere Stadt. Gewinner: Dresden

Wettbewerb 3: Wo werden die meisten Güter hergestellt?
Zwar ist der Wert aller in Dresden produzierten Güter (57 636 Euro pro Einwohner) immer höher als der von Leipzig (57 004 Euro). Allerdings hat die Pleißestadt in den letzten Jahren stärker zugelegt. Die Forscher sprechen von einer Aufholjagd. In Dresden steigt der Wert langsamer. Grund ist vermutlich die Abhängigkeit der Wirtschaft vom schwankenden Mikroelektronikmarkt. Gewinner: Dresden und Leipzig

Wettbewerb 4: Welche Stadt hat die wenigsten Arbeitslosen?
Immer weniger Sachsen müssen auf Jobsuche gehen. Die Arbeitslosenquote ist im November erstmals auf sechs Prozent gesunken. Die beiden Großstädte lagen etwas über dem Schnitt. 2016 hatten in Dresden 5,6 Prozent der Menschen keine Arbeit, 7,9 Prozent waren es in Leipzig. Für ihre Studie wollten die Forscher auch wissen, wie sich die Zahl der Arbeitskräfte bis 2030 entwickeln wird. Laut Prognose wird Leipzig gut fünf Prozent einbüßen, Dresden um die drei Prozent. Einen Grund führen die Wissenschaftler darauf zurück, dass auch immer mehr ältere Menschen in Dresden und Leipzig leben werden, die sich in die Rente verabschiedet haben. Gewinner: Dresden

Wettbewerb 5: Wo schaffen die meisten Schüler das Abitur?
Auch für die Bildung hat sich das Weltwirtschaftsinstitut
interessiert. So wollten die Forscher wissen, wie viele Jugendliche ohne Abschluss von der Schule gehen. In Leipzig sind das fast elf Prozent der Schüler – das schlechteste Ergebnis. Etwas besser steht Dresden da. Hier sind knapp acht Prozent ohne Abschluss abgegangen. Außerdem wurde gefragt, wie viele Jugendliche mit Abitur ins Berufsleben starten. Auch hier schneidet Dresden besser ab. Im Schuljahr 2015/16 erlangten 41 Prozent der Schüler die Hochschulreife, in Leipzig 38 Prozent. Die unterdurchschnittlich ausgeprägten Standortfaktoren stellten für die Entwicklung Leipzigs ein Risiko dar, sagt Institutsdirektor Henning Vöpel. Gewinner: Dresden

Wettbewerb 6: Welche Stadt zieht mehr internationale Touristen an? Wie international sind die beiden Städte? Gemessen an den
Beschäftigten mit ausländischer Herkunft, bekommen sie die rote Laterne (Dresden 3,1 Prozent; Leipzig 3,0 Prozent). Noch weniger arbeiten nur in Chemnitz. „In einer global vernetzten Volkswirtschaft haben Städte einen Vorteil, die international als Arbeitsstandort anerkannt sind“, so die Wissenschaftler. Einen deutlicheren Vorsprung hat Dresden bei der Beliebtheit bei ausländischen Touristen. Rund 20 Prozent der Urlauber kommen nicht aus Deutschland. In Leipzig sind es nur 15 Prozent. Gewinner: Dresden

Wettbewerb 7: Welche Stadt ist am besten erreichbar?
Eine schnelle Anbindung an andere Großstädte im In- und Ausland ist für viele Unternehmen von zentraler Bedeutung, schätzen die Forscher ein. Untersucht wurde, wie lange die Einwohner mit dem Auto zum nächsten Bahnhof, zur Autobahn und zum Flughafen brauchen. In den letzten zwei Kategorien gewinnt Dresden. Dafür kommen die Leipziger schneller zum Bahnhof. Wie das Angebot an Zug- und Flugverbindungen aussieht, spielte jedoch keine Rolle. Gewinner: Dresden

Quelle: SZ Online

von factum
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