Die deutschen Lebensversicherer zeigen sich derzeit so unterschiedlich aufgestellt wie selten zuvor. Während einige Anbieter über erhebliche stille Reserven verfügen, belasten andere stille Lasten ihre Bilanzen in einem Ausmaß, das die Zukunftsfähigkeit infrage stellen könnte. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie „Unternehmensqualität der Lebensversicherer“ des Analysehauses DFSI Ratings, das 34 marktrelevante Anbieter untersucht hat. Diese repräsentieren zusammen mehr als 70 Prozent des deutschen Lebensversicherungsmarktes.
Bewertet wurden die drei für Kunden zentralen Qualitätskriterien: finanzielle Substanzkraft, Produktqualität und Servicequalität. Die Gewichtung fiel dabei unterschiedlich aus: Substanzkraft und Produktqualität gingen jeweils zu 40 Prozent, der Service zu 20 Prozent in die Gesamtbewertung ein.
Im Bereich „Substanzkraft“ erzielte die Bayerische (BL) mit der Note „Exzellent (0,8)“ das beste Ergebnis, dicht gefolgt von der WWK mit „Exzellent (1,0)“. Bei der „Produktqualität“ teilen sich Allianz, Continentale und WWK mit jeweils „Exzellent (1,0)“ den Spitzenplatz. In der Kategorie „Service“ erhielten gleich 13 Versicherer die volle Punktzahl und damit die Note „Exzellent (0,5)“.
In der Gesamtwertung aller drei Bereiche erreicht – wie bereits in den Vorjahren – nur die WWK die Bestnote „Exzellent (0,9)“. Knapp dahinter folgen Europa und Ergo Vorsorge mit „Sehr Gut (1,1)“. Weitere Top-Bewertungen erhielten Hannoversche (1,2), Continentale (1,3) und LV 1871 (1,4).
Die Mehrheit der untersuchten Lebensversicherer – insgesamt 25 Unternehmen – erzielte die Gesamtnote „Gut“ (1,6 bis 2,5). Lediglich drei Anbieter mussten sich mit einem „Befriedigend“ (2,6 bis 2,9) zufriedengeben. Damit zeigt die Studie ein deutlich gespaltenes Marktbild – zwischen finanzstarken Top-Anbietern und jenen, die mit strukturellen Herausforderungen kämpfen.
